Loading...

AK Report 20.6.2024

zum Bericht

Musical Today 13. Juni 2024

zur Kritik

Kronenzeitung 3. Juni 2024 - Premiere

zum Bericht

OÖN vom 1. Juni 2024 - Premiere

Volksblatt online 1. Juni 2024

Soziale Dramatik als „Geschichte von unten“

Uraufführung von „Hammer“ in ehemaligem Sensenwerk in Scharnstein

Einschneidende historische Ereignisse gehen in die Annalen von Ländern oder Gemeinden ein. Doch selten finden sich in den Geschichtsbüchern Hinweise darauf, was diese Ereignisse für die „einfachen“ Menschen der jeweiligen Zeit bedeutet haben.

Ein einprägsames Zeugnis dieser „Geschichte von unten“ wird jetzt in Scharnstein theatralisch aufbereitet: In dem Stück „Hammer – die Geschichte von Robert & Julia“ von Nik Raspotnik und Hermann Miesbauer (Musik) werden die Folgen der Schließung der Sensenindustrie am Beispiel eines jungen Paares gezeigt. Premiere der Produktion im Rahmen von Salzkammergut 2024  war am Freitag.

Das Stück ist 1987 angesiedelt, einem Schicksalsjahr für Scharnstein und die gesamte Region. Denn die moderne Zeit mit der Mechanisierung der Landwirtschaft hat die Produktion von Sensen überflüssig gemacht und damit das Aus für das Sensenwerk gebracht.

Genau hier setzt Raspotniks Stück ein. Scharnstein ist zu dieser Zeit eine heile, kleine Welt – immer wieder zitiert im Stück: „In Scharnstein ist nichts weit“ –, eingebettet in die existenzielle Sicherheit, die das seit 300 Jahren bestehende Sensenwerk gibt. Entsprechend alltäglich und vor allem romantisch beginnt die Liebesgeschichte zwischen Robert (Simon Gerner) und Julia (Clara Sabin). Roberts resolute Mutter (Kerstin Turnheim) und Julias Vater (Michael Kuttnig) haben keine Freude mit der Liaison.

Alltäglichkeiten, wie gesagt. Doch die Zeit läuft – phasenweise hörbar durch das Ticken einer Uhr – unweigerlich in Richtung soziale Katastrophe. Auch wenn der Vater und Gewerkschaftsvertreter es zu verheimlichen sucht, das Aus für die Lebensgrundlage der Menschen in Scharnstein und der Region ist nicht aufzuhalten.

 
Werkshalle als Theatersaal

Autor und Regisseur Nik Raspotnik – als Chef des Theaters in der Innenstadt in Linz eher für gehobene Unterhaltung bekannt – zeigt, dass er auch ein Händchen fürs Ernste und Dramatische hat.

Eine ehemalige Werkshalle der Sensenfabrik ist zwar als Theatersaal adaptiert, schafft aber trotzdem von Beginn an eine Atmosphäre der wirtschaftlichen Vergänglichkeit und des sozialen Desasters.

An den Wänden sorgen Videoeinspielungen für Lokalkolorit, da fühlt man sich als Zuschauer mitten in Scharnstein, im benachbarten Viechtwang oder an der Alm. Ein altes Puch-Moped und Kaugummiautomaten sind Reminiszenzen an die 1980er-Jahre. Die Musik von Hermann Miesbauer – er schrieb auch die ins Ohr gehenden Songs – passt sich genau der jeweiligen Phase der Handlung an, von der Romantik über Konfliktszenen bis zum Hämmern im Sensenwerk.

Die RAT Big Band im Bühnenhintergrund glänzt durch professionelle Umsetzung. Das Ensemble erweist sich sowohl darstellerisch als auch gesanglich als Glücksfall. Am Ende geht es in einem gewissen Sinn gut aus, die Protagonisten finden wieder neue berufliche Perspektiven, doch der Schlusssatz im Stück bleibt freilich Realität: „In Scharnstein verstummt der Hammer“.

Von Werner Rohrhofer

 

OÖN vom 29. Mai 2024

zum Bericht

Tips vom 23. Mai 2024

zum Bericht

OÖ Nachrichten vom 15.5.2024

zum Bericht

Extrablick vom 10.5.2024

zum Bericht

OÖ Nachrichten vom 22.4.2024

zum Bericht

Tips vom 3.1.2024

zum Bericht

KONTAKT

HAMMER2024!

Die Geschichte von Robert und Julia

MUSIKTHEATERSTÜCK
Im Rahmen von Salzkammergut 2024

www.auer-design.at