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Projektidee, Komposition: Hermann Miesbauer
Libretto und Regie: Nik Raspotnik
Ein Projektvorschlag für DIEORIGINALE2024
Wie Corona heute für die ganze Welt, so waren die Achtziger eine Zeitenwende in Scharnstein. Eine Zeitenwende, die von den Betreibern des Projektes persönlich und einschneidend miterlebt wurde.
Scharnstein war über Jahrhunderte ein Ort der Sensenproduktion, lange sogar einer der wichtigsten Standorte dieser Industrie im Gebiet der k.+k. Monarchie. Die Wasserkraft des Almflusses trieb die Schmiedehämmer an, die Sensenblätter wurden weltweit exportiert. Doch der technologische Wandel führte unvermeidlich zur Schließung eines archaischen Werkes, von dem man sich kaum vorstellen konnte, dass ein solches in Europa noch in Betrieb war: 1987 hörte der letzte Hammer auf zu schlagen. Bis dahin war der Rhythmus der Sensenproduktion der Rhythmus des Lebens im Almtal.
In dieser Zeit erfuhr die ganze Welt einen Umbruch. Neue politische und ökologische Werte traten zu Tage. Technologische Katastrophen beeinflussten das Denken weltweit:
Tschernobyl, Ozon-Loch, saurer Regen. Der Umbruch erfasste auch das kleine Scharnstein mit seinem Blick von der alten Burgruine hinaus ins offene Land bis ins Mühlviertel und im Rücken der Blick in die Berge des engen Tales.
Im Spannungsfeld dieser Zeitenwende entwickelte sich im Almtal eine Jugendkultur, die geprägt war von Zerrissenheit zwischen klassischer Arbeiterschaft, bäuerlicher Tradition und dem spürbaren Nachhall einer verdrängten, dunklen Zeit.
Die jungen Leute erlebten ein kleines Tal voller Herzlichkeit, Schönheit, Tradition, das dennoch in vielem gespalten und voller Rivalität und Vorurteile war . Die Lebenswelten der Bürger, Bauern, Knechte, Handwerker und Holzarbeiter und vor allem der Industriearbeiter im Sensenwerk prallten aufeinander. Was sie alle einte, war der glasklare Fluss, der dem Tal immer seine Kraft gab und dessen Wasser irgendwann im Meer aufgeht.
In diesen Tagen, als die Hämmer gerade noch schlugen, spielt das Musiktheaterstück „HAMMER! Die Geschichte von Robert und Julia“.
Geräusche aus der Zeit von damals, die historischen Klänge der Hämmer aus der Ferne verwandeln sich in einen Herzschlag, der zur treibenden Kraft für das Orchester wird.
1987 hörte der letzte Hammer auf zu schlagen.
Bis dahin war der Rhythmus der Sensenproduktion der Rhythmus des Lebens im Almtal.
In diesen Tagen, als die Hämmer gerade noch schlugen, spielt das Musiktheaterstück „HAMMER! Die Geschichte von Robert und Julia“.